Schulstress, familiäre Probleme, Mobbing, Konflikte unter Volksgruppen und eine Zunahme von psychischen Erkrankungen belasten das Leben von vielen Jugendlichen – aber auch die Arbeit vieler Lehrerinnen und Lehrer in St. Pölten. Verschiedenste Studien zeigen auf, dass die psychische Belastung von Jugendlichen, gerade in Zeit der Corona-Pandemie, deutlich zugenommen hat.
Spürbar wird das immer wieder in den Schulen. „Dort sind Lehrerinnen und Lehrer damit konfrontiert, nicht nur Inhalte zu vermitteln, sondern auch die verschiedensten sozialen Probleme zu lösen. Die Vielzahl an Krisen kommt zu Schulstress, familiäre Probleme, Mobbing oder Konflikte unter Volksgruppen noch dazu. Wir würden gut daran tun, Jugendlichen Begleitung und den Lehrenden Entlastung durch einen Ausbau der Schulsozialarbeit und -psychologie zukommen zu lassen“, ist VP-Bundesrat Florian Krumböck überzeugt.
Die Zahlen sprechen dabei eine klare Sprache. Laut UNICEF leiden 18,2 Prozent der 10-19-jährigen unter psychischen Problemen. Das sind knapp 160.000 Jugendliche in Österreich. 24 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich zeigen im Laufe ihrer jungen Leben zumindest Symptome einer psychischen Erkrankung. Hierzu gehören suizidale Gedanken, nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten, Depressionen, Angstzustände, Zwangsverhalten und Aggressionen.
Schon in den letzten Monaten habe Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm mit dem Projekt „Gesund aus der Krise“ für eine deutliche Aufstockung der Mittel für psychische Gesundheit gesorgt. 20 Mio. Euro stehen für den Projektzeitraum bis Ende 2023 zur Verfügung, um 10.000 Kindern und Jugendlichen unbürokratisch und rasch mit psychologischen und psychotherapeutischen Behandlungen zu unterstützen. „Rund 400 Institutionen können betroffene Kinder und Jugendliche an professionelle Stellen weitervermitteln. Über 7.000 Kinder wurden bereits angemeldet“, zieht der Bundesrat Zwischenbilanz über die Maßnahmen.
„Wir haben damit seitens der Bundesregierung jedenfalls einen wichtigen Schritt gesetzt. Für die Zukunft gilt es aber vor allem dort hinzuschauen, wo wir soziale Probleme haben und wo das Tabu, nach psychologischer Hilfe zu fragen, immer noch ein großes ist. Je näher wir also an die Jugendlichen rücken, desto besser“, ist Krumböck überzeugt und will sich daher in den kommenden Jahren im Landtag für einen Ausbau einsetzen.