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290 neue Wildwarngeräte schützen zukünftig vor Verkehrsunfällen im Bezirk St. Pölten

LR Schleritzko: "Kooperation mit NÖ Jagdverband reduziert Nachtunfälle mit Rehwild um bis zu 70 Prozent."

Die Ausgabe neuer Wildwarngeräte durch den NÖ Landesstraßendienst und den NÖ Jagdverband hat sich nach mittlerweile 13 Jahren der gemeinsamen Projektarbeit zur Tradition entwickelt. So konnten auch heuer wieder 290 neue Wildwarngeräte für den Bezirk St. Pölten von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Sylvia Scherhaufer, Generalsekretärin des NÖ Jagdverbands übergeben werden. Zum Einsatz kommen neben neuesten optischen Reflektoren und optisch/akustischen Wildwarngeräten auch Duftstoffe und wildökologische Begleitmaßnahmen.

„Wir können stolz auf die Bilanz dieses für Österreich einzigartigen Projektes sein. Die Kooperation zwischen Land NÖ und NÖ Jagdverband reduziert Nachtunfälle mit Rehwild um bis zu 70 Prozent. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle im Umwelt- und Artenschutz, aber auch in Sachen Verkehrssicherheit ein. Zwei Themen, die mir sehr wichtig sind. Denn wir wollen dafür sorgen, dass man nicht nur möglichst rasch, sondern vor allem möglichst sicher von A nach B kommt“, erklärt Landesrat Ludwig Schleritzko.

„Die Lebensräume werden durch Neu- und Ausbauten von Verkehrswegen immer mehr zerstückelt und zwingen die Wildtiere beim Wechsel vom Sommer- in den Winterlebensraum zur Überquerung von Straßen. Dabei kommt es insbesondere in der Dämmerung und Nacht aufgrund der schlechten Sicht zu Unfällen. Die Jägerinnen und Jäger sowie der NÖ Jagdverband leisten mit dem Projekt ‚Wildtiere & Verkehr‘, aber auch mit einer Bewusstseinsbildung und der Nachsuche mit Jagdhunden einen wichtigen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit und zum Tierschutz. Denn in fast allen Fällen endet ein Wildunfall für das Tier tödlich“, unterstreicht Generalsekretärin Sylvia Scherhaufer die Notwendigkeit des Projektes.

Neben dem Ziel, die Wildverluste in Niederösterreich maßgeblich zu verringern, gilt es, Erfahrungswerte der Unfallprävention in der Praxis zu sammeln und durch wissenschaftliche Analysen auszuwerten. Das ermöglicht eine Effizienzsteigerung bei künftigen Maßnahmen und der Geräte. Denn rund 30.000 Wildtiere werden pro Jahr auf Niederösterreichs Straßen getötet.

Dazu der LFBÖ-Generalsekretär Bernhard Budil: „Wildtiermanagement ist ein integrativer Bestandteil einer nachhaltigen Landbewirtschaftung, wie sie seit Generationen die Grundlage für die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich ist. Wildtierschutzprojekte passen vor diesem Hintergrund perfekt in das Portfolio des Verbandes und bereichern das Aufgabengebiet um einen wichtigen Puzzlestein.“ Die niederösterreichischen Jägerinnen und Jäger unterstützen das Projekt seit Beginn an. Mit ihrer Mithilfe konnten in den vergangenen 13 Jahren bereits mehr als 1.140 neuralgische Straßenabschnitte in Niederösterreich mit über 123.000 Wildwarngeräten auf einer Länge von 1.730 km Landesstraße und einer Investitionssumme von rund 1 Mio. Euro ausgestattet werden. Die Montage der Hilfsmittel an gefährdeten Straßenabschnitten im Landesstraßennetz von Niederösterreich erfolgt gemeinsam durch die betroffenen Straßenmeistereien und die Jägerschaft. Die Gefahrenstellen wurden gemeinsam mit der Jägerschaft festgelegt und werden laufend überprüft.

Verhaltensrichtlinien bei Wildunfällen

Im Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. Nach der Versorgung von verletzten Personen müssen Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden. Grundsätzlich muss jeder Unfall – also auch wenn das Tier flüchtet – der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, von der dann die Bergung übernommen wird. Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden.

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